Das gothaische Dörfchen Dörrberg ist ein Idyll in des
Wortes lieblichster Bedeutung. Die wenigen Häuser liegen reizvoll zerstreut
zwischen Gärten, Buschwerk und uralten Bäumen, zu deren Säusel sich noch das
Plätschern und Gluckern der flink vorüberziehenden wilden Gera gesellt.
Besonders fällt das hochgelegene, weiß leuchtende Fachwerkhaus des Schulzen
ins Auge, ein zweihundert-jähriger Bau, mit traulich ausladendem Giebel und
gemütlicher Vorhalle. [...] Dies Alles erzählt stumm und doch so beredt von
der Wohlhabenheit und dem Ansehn dieser Stätte, was an Glanz und Ehre das
einstige Forsthaus erfahren.
(aus: August Trinus, Thüringer Wanderbuch,
erster Band, Minden 1886)